Behandlungsfeld
Wir arbeiten nach dem sozialpsychiatrischen Behandlungskonzept mit einem interdisziplinären Praxisteam aus verschiedenen Berufsgruppen ärztlicher, psychologischer und pädagogischer Ausrichtung (Heil-/Sozial-Pädagogik).
Die Behandlung erfolgt dabei nach individuellem Bedarf auf der Grundlage unterschiedlicher Therapieansätze.
Emotionale Störungen im Kindesalter
Emotionale Probleme sind in einem gewissen Ausmaß ein normales Phänomen, das in der kindlichen Entwicklung auftreten kann. Dauern diese Symptome jedoch an und/oder führen diese zu Leidensdruck, so kann eine Behandlung sinnvoll sein.
Schulische Schwierigkeiten
Schulische Schwierigkeiten können sich unterschiedlich äußern und reichen von Problemen beim Lernen, über Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen bis hin zu Konzentrationsproblemen.
AD(H)S
Die verschiedenen Ausdrucksformen des AD(H)S sind vielfältig. Gemeinsam ist ihnen eine verminderte Konzentrationsfähigkeit und erhöhte Ablenkbarkeit. Diese kann von motorischer Unruhe (Hyperaktivität) begleitet sein. Das Kind kann aber auch äußerlich ruhig wirken, dabei aber in eigenen Gedanken versunken sein. Oft kommen erhöhte Impulsivität, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen hinzu.
Konzentrationsprobleme können aber auch ganz andere Ursachen als AD(H)S haben.
Entwicklungsauffälligkeiten
Entwicklungsauffälligkeiten sind in einem gewissem Umfang ein natürliches Erscheinungsbild, denn Kinder entwickeln sich in der Regel nicht gleichmäßig, sondern in Schüben. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo. Bestehen Entwicklungsverzögerungen jedoch andauernd und wird der Unterschied zu den Gleichaltrigen zu groß, kann eine differenzierte Klärung sinnvoll sein.
Verhaltensauffälligkeiten
Viele Kinder verhalten sich in den Augen der Erwachsenen im Laufe ihrer Entwicklung vorübergehend auffällig. Dabei handelt es sich häufig um Anpassungsversuche an neue Situationen oder Stress. Solches Verhalten hört häufig von selbst wieder auf, wenn sich das Kind wieder sicherer und entspannter fühlt und hat dann keinen Krankheitswert. Sollte jedoch problematisches Verhalten wie z.B. starke Unruhe, Wutanfälle, aggressives Verhalten, übermäßiger Medienkonsum oder selbstverletzendes Verhalten fortdauern und Anlass zur Sorge geben, kann eine kinderpsychiatrische Vorstellung sinnvoll sein.
Körperliche Symptome
Jeder kennt die Auswirkungen von Stress auf den Körper, z.B. Spannungskopfschmerzen, verspannte Nacken- oder Rückenmuskulatur u.v.m.. Hier nimmt die Psyche spürbar Einfluss auf den Körper. Wenn körperliche Beschwerden über einen längeren Zeitraum fortbestehen und der Kinder- oder Hausarzt keine organische Ursache dafür finden kann, handelt es sich möglicherweise um seelisch bedingte körperliche Beschwerden. Diese können sich z.B. als Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, andere Schmerzen, Schlafprobleme, Einnässen, Einkoten äußern.
Essstörungen
Zu den Essstörungen gehören die Anorexie (Magersucht), worunter man einen durch verschiedene Hungerstrategien selbst herbeigeführten Zustand der Unterernährung versteht, und die Bulimie, bei der sich massive Essanfälle (mind. 2 pro Woche) mit Gegenregulationsmaßnahmen, wie z.B. Sichübergeben oder der Gebrauch von Abführmitteln, abwechseln. Bei beiden Essstörungen ist ein ständiges Beschäftigtsein mit der eigenen Körperfigur charakteristisch.
Angst- und Zwangsstörungen
Angst ist ein normales und wichtiges menschliches Gefühl, das uns auf Gefahren aufmerksam macht und damit unser Überleben sichert.
Auch ritualisiertes Verhalten kommt in der normalen kindlichen Entwicklung als vorübergehendes Phänomen vor und hat die Funktion, dem Kind Sicherheit zu geben. Treten Ängste und ritualisiertes Verhalten jedoch unverhältnismäßig stark und häufig auf, so können sie eine gesunde Weiterentwicklung blockieren.
Depression
Ein gewisses Maß an Schwankungen in der Stimmung, Motivation und Leistungsfähigkeit gehören zum normalen Leben dazu. Insbesondere die Pubertät stellt eine Entwicklungsphase mit vielfältigen Herausforderungen an die Psyche der Jugendlichen dar. Nehmen die Stimmungstiefs jedoch Überhand, so können sie Ausdruck einer Depression sein. Depressionen mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen sind nicht immer eindeutig zu diagnostizieren, da Ursachen, Auslöser und Symptome sehr vielfältig und individuell sind. Oftmals begleiten Angst, der Verlust der Fähigkeit, Gefühle wahrnehmen zu können, Lebensüberdruss, Konzentrationsstörungen, Unruhe und Schlafstörungen den Alltag.
Tic-Störungen
Tic-Störungen äußern sich als meist in Serien auftretende Muskelzuckungen oder Äußerungen von Lauten, die nicht der Kontrolle des Willens unterliegen und daher schwierig zu unterdrücken sind. Ursächlich spielen genetische Faktoren eine dominierende Rolle. Jedoch kann Stress die Ausprägung von Tics verstärken.
Traumafolgestörungen
Erlebt der Mensch sich einer unerträglichen Situation als hilflos ausgesetzt, so setzen psychische Abwehrmechanismen ein, die die Verarbeitung des Erlebten blockieren können. Albträume, bildhaftes Wiedererleben, Übererregung und Vermeidungsverhalten sind bekannte Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Häufig bleiben die seelischen Wunden aber auch unsichtbar und es entwickeln sich daraus depressive Beschwerden.
Autismusspektrumstörungen
Schwierigkeiten, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen und andererseits die eigenen Gefühle mimisch und gestisch auszudrücken, können zu erheblichen Problemen im sozialen Miteinander v.a. mit Gleichaltrigen führen. Mögliche Symptome der dabei entstehenden sozialen Überforderung des betroffenen Kindes können aggressives Verhalten oder auch emotionale Belastungssymptome sein.
Psychosen
„Psychose“ ist ein Sammelbegriff für Zustände besonders stark veränderten Erlebens und Verhaltens, die einem Außenstehenden nicht nachvollziehbar erscheinen. Gemeinsam ist den Psychosen eine tiefgreifende Irritation von Denken und Wahrnehmung. Typische Symptome sind Wahnvorstellungen, Halluzinationen, verwirrt erscheinendes Denken und situationsunangemessener Affektausdruck.
Persönlichkeitsentwicklungsstörungen
Infolge sehr belasteter Kindheiten können sich im Sinne eines Bewältigungsversuches problematische Verhaltensmuster entwickeln, die ein gesundes Gelingen von Beziehungen zu anderen Menschen erschweren. Bestehen diese Verhaltensmuster dauerhaft, so handelt es sich um Persönlichkeitstendenzen. Nicht selten gehen diese mit erheblichem Leidensdruck für die Betroffenen einher.